Kategorie: Wanderungen

Serles

Route: Direkt beim Klosterbrunnen beginnt der Steig zur Serles. Am Beginn etwa 20 Minuten etwas steiler durch Wald empor. Weiter schräg durch steiles Gelände, zwischen Latschenfeldern, über mit Geröll gefüllte Rinnen unter den Felsen entlang bis zu einem weitem Kar zwischen den steilen Ostwänden der Lämpermahdspitze und der Serles. Bei einer Quelle vorbei und zum Schluss ziemlich steil zum Serlesjöchl (2.384 m).
Direkt am Joch rechts bis zu einer Felsstufe die mit einer kleinen Leiter und Drahtseil versichert ist. Darüber auf schmalem Bergpfad, teils über Geröll und Schutt, zum Schluss wiederum steiler werdend, auf das grossflächige und geräumige Gipfelplateau.

Der Rückweg verläuft auf gleichem Weg bis zum Joch dann weiter Südöstlich zum Kalbenjoch. Nach einer Rast dann weiter über die Peilspitze zurück zum Start.

Gesamtstrecke: 14931 m
Gesamtanstieg: 1486 m

Großer Widderstein 2558m

Ein Tag mit besserem Wetter dieses Jahr… Der 2.8.2011.

Gestartet sind wir in Baad(1230m) und liefen zügig der Bärgunthütte(1391m) entgegen als Sabine um die Ecke bog und uns bat, den Spiegel auszuklappen… „Goldschatz“ hat dann alles Bestens erledigt.

Nach der Hütte dann durch den Wald zum Hochalppaß (1938m). Der Weg ist recht abwechslungsreich. Erst am Bach entlang zur Hütte, dann durch Wald und schliesslich über Wiesen. Unterhalb des Hochalpsees auf ca. 2000m machten wir eine Pause an der kleinen Hütte mit einem Jogurtdrink. Der Einstieg zum Gipfel liegt auf ca. 2100m. Jetzt sinds noch ca. 400Hm zum Gipfel. Die haben es aber in sich! Besonders wenn viel los ist. Steile Felsbänder mit Schotter bedeckt sind eine Herausforderung. Einmal mussten wir tatsächlich die Beine in die Hand nehmen da ein fußballgroßer Stein von oben kam. Da helfen und auch unsere Helme nicht mehr.

Oben am Gipfel kam uns ein einsamer Bergsteiger entgegen bei dessen Schuh sich die Sohle gelöst hatte. Ich hab ihm dann was von meiner Reepschnur zum Festbinden abgegeben. Während der Gipfelrast wurden wir dann noch um einen Schluck Wasser gebeten (Ich glaub ich mach da oben einen Kiosk auf). Die folgende Gipfelrast bot schöne Ausblicke in alle Richtungen, nur alleine waren wir natürlich nicht. Der Abstieg verläuft auf gleichem Wege bis zum Einstieg auf 2100m und war problemloser und schneller als erwartet. Die nächste Station auf unserer Umrundung war die Widdersteinhütte. Auf dem Weg dorthin trafen wir den „fast sohlenlosen Wanderer“ wieder. Er hats also geschafft… Ein Stück weiter kam uns auch der „nicht mehr dehydrierte“ Kollege entgegen . Nach einer Abkühlung an der Hütte liefen wir weiter über Wiesen zur Obergemstelalpe (1694m). Da saß auch schon die nächste Wanderin ganz ohne Sohle – da half auch keine Schur mehr… Ihr Mann meinte „das geht schon“ naja… waren ja auch nicht seine Schuhe . 300Hm tiefer liegt die Untergemstelalpe – ab hier gehts auf Asphalt talauswärts wieder Richtung Baad.

Gesamtstrecke: 18414 m
Gesamtanstieg: 1534 m

vom Nebelhorn zum Rubihorn

Dieses Jahr bin ich endlich mal auf das Rubihorn gekommen. Seit ca. 11 Jahren wohnen Freunde in Oberstdorf und nach jedem Besuch denke ich bei mir, aber nächstes mal – da klappt’s.

Leider war die Urlaubszeit mit der Familie wie immer zu kurz bemessen, aber einen halben Tag zur freien Verfügung konnte ich abzwacken. Das Wetter war perfekt gemeldet. Also morgens um 9:00 Uhr zur Bahn und erst mal angestanden. Um kurz vor 10:00 stand ich dann auf dem Grat Richtung Rubihorn. Erstmal die Ausrüstung gecheckt – ist ja keine Kletter- sondern eher eine Wandertour. Also Fotoapparat an den Hüftgurt und los. Erst gehts mal steil bergab. Da dieser Weg nicht gewartet wird, waren auch keine Schilder vorhanden. Der Weg zum Gaisfußhorn ist beschrieben, führt aber nicht über den Grat, sondern eine Etage tiefer entlang der Flanke.

Ich ging also so vor mich hin und dachte – ob das wohl richtig ist… Als ich mich nach einiger Zeit Richtung Nebelhorn umsah war der Point of no return längst überschritten. Der Pfad führt mal hoch mal runter immer weiter dem Gaisfuß entgegen. Kurz vor dem Joch, wo der Pfad vom Nebelhorn und vom oberen Gaisalpsee sich treffen, beginnt man plötzlich zu klettern. Nicht schwer und nicht weit aber total überraschend.

So plötzlich wie der Pfad zur Kletterpartie wurde steht man auch wieder auf einer Wiese. Der Gaisfuß. Noch einige Meter bergauf und man hat die Hälfte der Strecke zum Rubihorn auch schon geschafft. Hin und wieder fotografierend zog ich weiter. Bisher war nichts wirklich abschreckendes auf der Strecke gewesen. Ich machte mir dennoch die ganze Zeit etwas Gedanken über den weiteren Streckenverlauf.

Dafür hatte ich natürlich auch einen Grund. NATÜRLICH bin ich vor der Tour ins Haus der Berge marschiert um mich nach dem Zustand des Weges zu erkundigen. Von da wurde ich ins Oberstdorfhaus geschickt – dort kann man mir alles genau erklären. Der Mitarbeiter der Fremdenverkehrsbüros machte große Augen. Der wird doch gar nicht mehr gewartet. Ui – ja da ist eine Leiter und ein loses Stück Seil. Aber in welchem Zustand… *achselzucken*. Na wenn sie den Weg überhaupt noch finden… Naja hab mir dann Bilder von der Tour angeguckt und ein 5m Seil mitgenommen.

Der Aufstieg zum Gaisalphorn ist dann schon wieder etwas anstrengender und schmaler. Der Gipfel wurde schon mit einer Gruppe Soldaten und ca. 10.000.000 fliegender Ameisen bevölkert. Von hier hat man einen tollen Blick über den bisherigen und den folgenden Wegverlauf. Etwas abseits der Ameisen habe ich dann meine Brotzeit gemacht. Zwischen hier und dem Rubihorn liegt das „dramatische“ Stück welches nicht mehr gewartet wird. Die Menschenmassen die vom unteren Gaisalpsee zum Rubihon pilgerten, waren auch gut zu sehen. Alle gingen zum Rubihorn – keiner hierher… Naja, im Notfall hätte ich halt mein 5m Seil geopfert. Also weiter. Die Klettersteigstelle war auch schnell erreicht.

Das Seil hätte ich mir sparen können. Die Leiter ist in einwandfreien Zustand (und hält bestimmt noch 10 Jahre) das lose Seil ist insgesamt 2m lang… es ginge also auch ohne Seil. Aber auch das übersteht die nächsten 10 Jahre noch ohne Wartung.

Erleichtert und fotografierend ging ich weiter dem letzten Anstieg entgegen. Deutlich schneller als erwartet stand ich plötzlich oben. 11:50Uhr das 11-Jahres-Ziel war erreicht. Natürlich waren am Gipfel mit dem Kreuz nur noch Stehplätze frei. Ich ging weiter zum eigentlichen Gipfel – kein Mensch weit und breit. Aber weitere 10.000.000 Ameisen die sich Flug-bereit machten. Ich hockte mich also irgendwo dazwischen. Machte eine größere Pause und stieg dann ab zum unteren Gaisalpsee. Ab hier ists dann ja auch nur noch ein Spazierweg zur Gaisalpe. Hier hatte ich mich mit dem Rest der Familie verabredet. Es war 14:10Uhr und geplant war 15:00Uhr. Die Wartezeit habe ich dann bei Erbsensuppe und Radler verbracht.

Gesamtstrecke: 8138 m
Gesamtanstieg: 465 m

Heilbronner Weg

Diese mal war ich (Thorsten) nicht mit Martin, sondern mit Georg unterwegs.

Wir wollten den Heilbronner Weg im Allgäu von der Kemptner Hütte zur Rappenseehütte begehen. Dieses Vorhaben scheiterte vor 2 Jahren an Schneefall. Damals mussten wir am 2.Tag an der Kemptner Hütte kehrt machen.

Aber 2013 war alles anders. Nach 5 Std. Autobahn wahren wir in Oberstdorf. Den Bus nach Spielmannsau hatten wir verpasst und der nächste Bus fuhr erst um 14:15Uhr. Also warteten wir im Kurpark. Als der Buss dann endlich kam, ging es auch recht schnell nach Spielmannsau.

Der Aufstieg war uns ja bekannt, das große Schneefeld in der unteren Schneeflucht kannten wir jedoch nicht. Das man anfang Juli auf 1550m über Schnee laufen muss, hat mich echt gewundert. 2011 waren wir 2 Wochen früher drann, da war aber noch nichts von Schnee zu erahnen. wir brauchten knapp 2.5Std. für den Weg. Die Begrüßung auf der Hütte war wieder ausgesprochen freundlich. (Vielen dank nochmals für Nadel und Faden. Das hat wirklich die Tour gerettet und die Socke hat gehalten). Das Wetter war nicht berauschend – aus dem Tal stiegen immer weiter Wolken auf aber es war trocken. Nach genuß von Kuchen und Radler setzten wir die obligatorische Lebensnachricht per Handy ab. Also 300m von der Hütte laufen und auf Netz hoffen. Ein kurzes Probeliegen im Bettenlager und schon war Abendessen angesagt.

Der nächste Morgen. 6:10Uhr – Strahlend blauer Himmel. Also schnell Essen und fertig machen. um 7:00Uhr gings dann los. Rauf zum Mädelejoch und dann hinter den Kratzer. Wir waren die einzigen, die diesen Weg wählten, Alle anderen Wanderer waren auf dem E5 Richtung Meran unterwegs.Unterhalb des Weges sahen wir einige junge Steinböcke die sich in der Sonne wärmten. Etwas weiter dann hoppelte ein Murmeltier über den Weg. Später , sahen wir dann noch ältere Steinböcke auf dem Grat nach dem Kratzer. Toller anblick. Jetzt folgten die ersten Schneefelder. Steil bergauf Richtung Schwarzmilzferner. Das Schneefled ging natlos in den  Ferner über, so dass wir von 9:30 bis 11:00 ununterbrochen auf Schnee unterwegs waren. Kurz vor der Bockkarscharte machten wir eine größere Pause und genossen die Aussicht, die Brote mit Salami.

Ab hier ändert sich die Charakteristik des Weges komplett. Was bis jetzt „nur“ Wandern war wurde auf einmal ein Auf und Ab. Bockkarkopf rauf, und wieder runter rüber zur Allgäuer Hochalm und rauf auf den Wilden Mann und rüber zum Steinschartenkopf. Über die Leiterbrücke und die Lange Leiter wieder runter. Alles keine schwere Kletterei aber doch komplett anders als der Weg zuvor. Nach der Leiter waren wir durch die Menge an Pfeilen und Farben etwas verwirrt und stiegen zur falschen Seite ab. Man muss also RECHTS an der Leiter vorbei und nicht links den Fels runter! Wirklich spannend sind aber die vereisten Schneefelder bergab. Kurz vor dem Heibbronner Törle z.B. Ein Fehltritt und man kann sich das Abendessen sparen. Der Abstieg zur Rappenseehütte führt dann auch wieder über ein größeres Schneefeld welches aber glücklicher weise in der Sonne lag und deshalb auch nicht vereist war.

An der Hütte angekommen, warteten wir dann erstmal etwas in der Sonne bis die Rezeption auf macht. Hier leisteten wir uns dann zwei Betten in einem 4Bett Zimmer. Gefolgt von Sachen wegpacken und die Knochen auf der Terrasse entspannen. T-Mobile Kunden können aus der Hütte telefonieren die anderen müssen auf den Hügel vor der Hütte.

Gesamtstrecke: 36418 m
Gesamtanstieg: 2170 m

Lindenkopf 1759m

Am Tag nach der Pleisenspitze wachen wir in unserem Zimmerchen auf und der Blick nach draußen verheißt nichts Gutes: Regen. Aber so war es ja angesagt und deswegen sind wir ja hier. Nach dem Frühstück regnet es immer noch, so daß wir uns wieder auf das Zimmer verkrümeln, Pläne schmieden und Tourenberichte schreiben. Tatsächlich hört es dann doch auf zu regnen. Die Wolken hängen aber tief, so daß wir eine Tour östlich von Mittenwald auf den Schirm nehmen, die uns einige Varianten bietet.

Wir parken kurz unterhalb der Karwendelbahn, schultern unsere Ruckis und ziehen los. Nachdem wir die Materialseilbahn rechts liegengelassen haben finden wir uns plötzlich in einer Gruppe Gebirgsjäger wieder, die hier eine Übung durchführen. Für mich (Martin) als ehemaligen Zivi ist das recht interessant und Thorsten kann mir einiges erklären. Wir tauchen dann in die Wälder ein und steigen recht steil in Serpentinen auf, während über uns immer wieder mal die Karwendelbahn zu sehen ist.

Am Abzweig Mittenwalder Hütte – Stangensteig wenden wir uns dem Stangensteig-Weg zu und treffen nur wenige Meter später auf einen feinen Aussichtspunkt, der die erste gute Sicht auf Mittenwald und das Wettersteingebirge bietet. Wolken ziehen immer wieder aus dem Tal hoch und die Sicht verändert sich ständig.

Wiederum einige hundert Meter später verlassen wir den Stangensteig und wechseln auf den ehemaligen Weg zur Mittenwalder Hütte, der dem Weg nach recht selten begangen wird. Wir steigen in den Latschen bis zu einem Cache auf. Von hier können wir erneut die wunderbare Aussicht genießen und stellen auch mit Freuden fest, daß sich das Wetter zu stabilisieren scheint.

Ein paar Minuten Aufstieg später müssen wir uns das erste Mal entscheiden, ob wir links zur Mittenwalder Hütte gehen oder rechts zum Lindenkopf. Nachdem das Wetter ja ganz gut aussah, entscheiden wir uns für den Weg zum Gipfel. Als wir an der nächsten Kreuzung stehen befinden wir uns schon auf Höhe der Mittenwalder Hütte mit etwa 1500m. Tatsächlich regnet es ein paar Tröpfchen, was uns die Entscheidung alles andere als erleichtert. Nach Beobachtung der Wolken, des Winds und des Wetters entschliessen wir uns den Weg zum Lindenkopf weiterzugehen. Ein paar Ecken weiter kommt man das erste Mal an eine Steig-Stelle. Endlich kann man nun einen Blick auf das Gipfelkreuz werfen. Leider sieht man auch den weiteren Weg. „Leider“, weil man nun auch merkt, daß man erst mal wieder ein Stück weit absteigen muss, um dann in gerölligem Gebiet wieder aufzusteigen. Auf dem Geröllstück sieht man auch alte Sicherungen aus Holz, die aber längst das Zeitliche gesegnet haben. Der Aufstieg funktioniert aber auch so problemlos.

Oben angekommen hat man den Gipfel schon rechts liegen gelassen. An der nächsten Kreuzung folgt man dem deutlich kleineren Weg durch die Latschenkiefer. Wohin der breitere Weg führt… wir wissen es nicht. Laut Karte ist er nicht vorhanden. Durch das letzte Stück Latschen kommen wir nun von oben an das schöne Gipfelkreuz heran. Erneut sind wir alleine am Gipfel! Allerdings folgt kurz danach ein netter Wanderkollege. Das Wetter blieb zum Glück recht stabil und die Wolken formten fantastische schnell wechselnde Formationen. Wir haben einen sensationellen Blick steil nach unten auf Mittenwald und können sehr weit das Tal einsehen. Gegenüber erstrecken sich die östlichen Ausläufer des Wettersteingebirges. Wir erkennen auch die Leutascher Klamm und gen Süden die Stubaier Alpen. Zwischenzeitlich kommt sogar mal die ersehnte Sonne raus.

Auf dem Rückweg nehmen wir nun den Höhe haltenden Weg zur Mittenwalder Hütte. Erneut erweist sich der Weg als sehr schön, weil er durch die Latschen gehend immer wieder auch tolle Ausblicke bietet. Einige Steigeinlagen versüßen den Weg. An der Hütte angekommen treffen wir auch unseren Gipfelfreund wieder. Wir genießen ein Kaltgetränk, während erneut die Sonne rauskommt. Der Weg ins Tal gestaltet sich unschwer: Wir folgen befestigten Serpentinen, die auch mal von Wurzeln und Steinen durchsetzt sind, aber so den Weg auch variabler machen. Durch den Abstieg merken wir auch, wie warm es im Tal ist. Puuuhhhh. Wir stoßen dann wieder auf die erste Kreuzung und somit in bekanntes Gelände. Nun dauert es nicht mehr lange, bis wir wieder am Auto stehen.

Als vermeintliche „Schlechtwetterausweichtour“ geplant hat es uns eine Menge Spaß gemacht! Am Ende hatten wir etwa 900HM in den Beinen. Wir können diese Tour also durchaus empfehlen, insbesondere wenn man nicht ganz so hoch hinaus will oder kann. Auch die vielen Variationsmöglichkeiten machen die Tour interessant. Und wer eine geniale Aussicht auf Mittenwald sucht ist hier gut aufgehoben. Bei Nässe sollte man lediglich auf die rutschigen Wurzeln achtgeben.

Gesamtstrecke: 10645 m
Gesamtanstieg: 1109 m

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