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Die Überschreitung des Watzmanns

Ein harter Tag oder Die Überschreitung des Watzmanns
Um 5 Uhr klingelt der Wecker, also raus aus den Federn, frühstücken und die letzten Vorbereitungen treffen. Nochmal kurz nachgedacht: „Hab ich auch alles?“, dann geht´s los. Um 5.45Uhr parke ich am Schapbachried. Diesen Parkplatz wählte ich nach Gesprächen mit den Vermietern und anderen Gästen, was sich leider noch als Fehlplanung erweisen sollte (nicht wegen des Tips). Um 10 vor 6 startete ich dann meine Tour und es war klar, daß es sehr heiß werden sollte. Demnach wollte ich mit Hackengas zum Watzmannhaus.

Kurz nach dem Parkplatz erfolgte der erste schöne Blick auf das Watzmannhaus.

Ich wählte die kürzeste Route und ab der Kreuzung am Hammerstiel traf ich langsam auf Aspiranten. In der Sonne wurde es dann auch langsam warm, so daß ich um 7 mit schönstem Blick auf das Watzmannhaus meine Hosenbeine abzippte. Hier konnte man auch noch einen sehr schönen Blick auf das im Nebel liegende Berchtesgaden erhaschen.
Tatsächlich schaffte ich es in 2Stunden und 5min am Watzmannhaus einzutreffen. Hier füllte ich dann meine Wasservorräte auf: 2l in die Trinkblase und 1l in die Flasche. Wie sich herausstellen sollte waren die 3l trotz der Hitze völlig ausreichend bis zur Wimbachgrieshütte. Am Watzmannhaus gönnte ich mir auch leider keine richtige Pause, denn die wollte ich mir frühestens am Hocheck gönnen.
Nachdem ich dann den ersten Cache des Tages am Watzmannhaus in Händen halten durfte stürmte ich weiter zum Hocheck. Meine Familie hatte sich ja Sorgen gemacht, daß ich da alleine rumturne. Ich war ja schon gegenteiliger Meinung, aber was hier an Volk rumläuft übertrifft selbst meine Erwartungen…
Am Hocheck angekommen konnte man eigentlich gar nicht richtig weitergehen, weil dermaßen viele Menschen am Gipfel waren, daß der Weg blockiert war. An einer etwas abgelegeneren Stelle ziehe ich mein Klettersteiggeraffel an und ziehe weiter, da hier an Pause nicht zu denken ist und ich hoffe, daß es am Watzmann wenigstens etwas ruhiger ist.
Der  Klettersteig erweist sich dann, wie ich auch den Berichten entnehmen durfte als recht einfach. Nur die Steine sind durch die vielen Begeher recht rutschig und abgetreten. Nach erneut kurzer Zeit stehe ich dann am Watzmanngipfel. Leider ist auch hier „der Bär los“.

Nichtsdestotrotz gönne ich mir die erste kurze Pause und versuche dann eine Nachricht ins Tal zu meinen Lieben abzusetzen. Fehlanzeige! So ein Ärger. Ich hatte zwar angekündigt, daß ich evt. keinen Empfang haben werde, aber das ist dann doch doof. Da Patty und ich beide unsere Ladegeräte fürs Handy in Himberg  liegengelassen haben, mußte ich auf das D2-Handy meines Vaters zurückgreifen, während ich mit D1 wahrscheinlich Empfang gehabt hätte, wie ich an mindestens einem Telefonat am Gipfel beobachten konnte.
Hilft ja nichts, also schnell den Cache heben und dann weiter auf die Tube drücken, damit ich einigermaßen zügig aus dem Wimbachgries Meldung machen kann. Aber auch das erwies sich als falsche Denkweise…
Von hier aus wird der Klettersteig dann deutlich interessanter und aufwendiger, wenn auch nicht schwer. Der Spaß steigt aber deutlich an. Leider blieben mir sämtliche Tiefblicke auf den Königssee wegen Wolkenbildung verwehrt. Immerhin habe ich perfekte Sicht auf die Hochkalterkette und auch ins Wimbachgries.
Kurz vor dem Südgipfel stecke ich dann im Stau. Eine Menschenschlange schiebt sich in Richtung Gipfel. Um nicht noch einmal im Stau zu stehen beschließe ich erneut, daß Pausen total überbewehrtet sind, schieße ein paar Fotos und begebe mich an den Abstieg.
Der Abstieg wird sehr oft als heikel und brutal bezeichnet. Was Fakt ist: Er ist seeeeeeehr lang. Ich habe ihn als recht variabel empfunden und sogar einige Geröllabfahrten machen können (YIPIEEEEE!). Im Vergleich mit dem Kälbersteig von der Meilerhütte runter, der gefühlt ewig gleich ist, kommtes hier meiner Meinung nach weniger zu Problemen. Natürlich ist man schon etwas platt und müde, aber mit der richtigen Konzentration sollte es keine Probleme geben.
An einem schönen grasbewachsenen Plateau gönne ich mir dann eine weitere Kurzpause. Von einer längere Pause sehe ich erneut ab, da ich hier von der Sonne gebraten werde. Also wieder ein paar Fotos schießen, ein kleines Video drehen, was trinken und was essen, die Steine der Geröllabfahrt aus den Schuhen räumen und weiter geht`s.
Bereits am frühen Nachmittag stehe ich dann am Ende des Abstiegs im Wimbachgries und denke, daß ich somit auf der sicheren Seite bin, aber auch das erwies sich als kleiner Trugschluß. Auf dem ersten Teil bis zur Wimbachgrieshütte läuft man sehr schön auf meist kleinen Pfaden mit schattenspendenden Nadelbäumen. An der Wimbachgrieshütte füllte ich dann meine Trinkblase auf, während die Flasche leer blieb. So viel Wasser sollte ich doch wohl nicht mehr brauchen?!

 

Weiter geht´s dann über breitere Wege, die eigentlich immer ziemlich gleich sind und tatsächlich auch eher öde wirken, wenn nicht die fantastischen Aussichten wären. Am Wimbachschloß angekommen stelle ich fest, daß man dort seine Trinkwasservorräte nicht auffüllen kann, aber ich hab eigentlich genug. Kurzer Blick auf das Handy: Immer noch kein Empfang. Nachdem ich einen weiteren Cache hebe verändert das Tal erneut etwas seinen Charakter, da sich nun Laubbäume dazugesellen: Endlich Schatten! Durch einige weitere Caches in kurzen Entfernungen gestaltet sich der Weg nun sehr kurzweilig, obwohl ich längst nicht alle Caches finden kann. Das Motto war dann aber auch: Gucken, finden oder nicht finden, weiter. Auf eine längere Suche hatte ich keine Lust mehr.
Kurz vor der Klamm will ich nun den Wimbach queren und wieder zurück zum Schapbach. Aber leider: Fehlanzeige! Wegen Forstarbeiten und demnach Lebensgefahr ist die Brücke und der weitere Weg gesperrt. Da ich am Leben hänge laufe ich weiter zur Wimbachbrücke, was mich allerdings viel Zeit und einen großen Umweg kostet. Dazu kommt die Erkenntnis: Wenn Du an der Wimbachbrücke geparkt hättest wärst Du gleich schon am Auto…
Dann endlich: Handy-Empfang! Vielleicht kann mich ja mein „Team“ an der Brücke abholen. Aber leider geht meine Mutter nicht ans Telefon. Wie sich herausstellte hatte sie ihr Handy daheim vergessen. Grrrrrrrrrrrrrr!
Nach kurzem Blick aufs GPS entscheide ich mich spontan weiterzugehen. Nachdem ich wieder an Höhe gewonnen habe stelle ich einen Fehler fest: Ich habe fast kein Wasser mehr! So ein Ärger. Was nun? Erst mal: Weitergehen! Dann bekomme ich aber wirklich einen moralischen, weil sich immer noch keiner auf meine Anrufe meldet, ich tatsächlich recht platt bin und noch einen weiten Weg vor mir habe, obwohl ich längst im Auto sitzen könnte.
Ein Anruf bei meinen Bergkumpel gibt aber neue Hoffnung und Auftrieb (Danke!), so daß ich nach kurzer Verschnaufpause weiter aufsteige. Im Verlauf mache ich dann nochmal 350 Höhenmeter und komme an der Kreuzung raus, wo ich mich morgens für den kurzen Weg in Richtung Watzmannhaus entschieden hatte. Leider gab es zwischendrin keine Querungsmöglichkeit mehr, obwohl mein GPS das angesagt hatte. Von dort aus vernichte ich erneut ein paar Höhenmeter und die letzten Schlucke aus meiner Trinkblase. Am Auto wieder angekommen stelle ich fest, daß ich 11,5 Stunden unterwegs war, nun 32,7km und ganz knapp unter 3000 Höhenmeter in den Beinen habe. Das Unangenehmste sind aber nicht die Beine, sondern die Füße: Die Sohlen fühlen sich schlicht plattgelaufen an und meine Arthrose-Zehen brummen deutlich. Aber wer soll es Ihnen verdenken?

Gesamtstrecke: 28249 m
Gesamtanstieg: 2452 m

Schärtenspitze 2153m

Die Schärtenspitze ist ein vergleichbar leicht zu erreichender Aussichtsgipfel im Hochkaltermassiv. Durch die Lage zwischen dem Wimbachgries und der Blaueishütte hat man bei gutem Wetter einen perfekten Blick auf die umliegenden Berge. Hier zB. den Hochkalter, die Blaueisspitze und das Blaueis. Unsere Tour startet am gleichen Parkplatz wie auch die Tour auf den Hochkalter.  Zuerst ging es in ca. 2Std. zur Blaueishütte. Hier machten wir eine kurze Rast. Nach und nach trudelten verschiedene Trüppchen der Gebirgsjäger auf der Terrasse ein. Aus den Gesprächen konnten wir entnehmen, dass auch sie zur Schärtenspitze wollten. Zeitgleich mit dem ersten Trupp starteten auch wir. An der Ruine der alten Blaueishütte machten wir kurz halt um Informationen für einen Cache zu sammeln.  Nach erfolgreicher Suche nach den Koordinaten liefen wir dann weiter zum Einstieg. Der Weg zum Gipfel ist nicht sonderlich schwer, hat aber hin und wieder eine kleine Überraschung parat. Geröllpassagen werden von kurzen Kletterstellen abgelöst und dann gehts wieder auf schmalem Pfad weiter. Vorbei an der Abzweigung ins Wimbachgries dem Gipfel entgegen. Das letzte Stück wird dann nochmal geklettert. – Oben – Ein super Blick Zum Watzmann, Großer Hundstod, Hochkalter und ins Berchtesgadener Land. Die Soldaten auf dem Gipfel, die hier auf ihre Kameraden warteten, haben uns ALLE Gipfel mit Namen und Höhe beschrieben! Der Abstieg erfolgte nach einer Pause auf gleichem Wege. Nach dem Ausstieg machten wir uns dann auch gleich auf die Suche nach dem Cache. Kaum hatten wir ihn in Händen tauchte auch schon ein weiterer Cacher auf . Zurück an der Blaueishütte konnten wir uns dem leckeren Kaiserschmarrn nicht wiedersetzen. Als ich ihn holen wollte, zwang mich eine höhere Macht auch eine Suppe zu bestellen.

Hochkalter 2607m

Eine super Tour über den Wolken

Nach dem Start am Wanderparkplatz um kurz vor 6:00 gings erstmal ne Stunde zur Schärtenalm. Auf dem Weg dorthin beobachtete ich die Schönwetterwolken, wie sie sich an den umliegenden Gipfeln sammelten. Nach 2 Stunden kam ich an der Blaueishütte an wo ich meine Wasservorräte auffüllte.

Hochkalter

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Morgentlicher Aufstieg

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kurz vor der Blaueishütte

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Vor der Hütte traf ich auf drei Hochkalteraspiranten (Werner, Heike und Udo) und kam mit ihnen ins Gespräch. Dananch waren wir zu viert auf dem Weg zur ersten Kletterstelle. Vorbei an den Resten der alten Hütte die schweisstreibende Rinne rauf. Nebelfetzen zogen in den Kessel hinter der Blaueishütte. Mehr und mehr wurde der Blick in die Tiefe versperrt. Vor der Klettereinlage machten wir noch eine kleine Pause für Fotos usw…

Hochkalter 1

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Der Aufstieg zum „Schönen Fleck“ sieht in der Realität deutlich höher aus als auf den Fotos die ich gesehen habe. Die Klettereinlage macht aber einen RIESEN Spass.

Vom „Schönen Fleck“ liefen wir auf schmalem Pfad Richtung Rotpalfen, den wir aber durch den Nebel nur selten in ganzer Höhe sehen konnten – zum Glück.

Naja, den Abzweig zum Gipfel des Rotpalfen habe ich dann im Nebel auch irgendwie verpasst. Der Gipfel tauchte erst aus dem Nebel auf als wir kurz vor der 2. Schlüsselstelle ankamen. Wieder eine schöne Wand ca.15m hoch.

Hochkalter 2

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Oben auf der Wand war dann die Wolkendecke ein für alle mal überwunden. Mittlerweile war aus den Nebelfetzen eine komplette Wolkendecke auf ca. 2300m geworden.

Der Weiterweg zum Kleinkalter (2513m) ist recht unschwierig und verspricht einige tolle Ausblicke ins Tal – wenn die Sicht denn frei ist.

Zwischen Kleinkalter und Hochkalter wirds dann nochmal spannend. Es müssen ca.4m von einem Block abgestiegen werden. Da dieser Block aber mehr oder weniger auf dem Grat lieg, ist das eine spannende Angelegenheit.

Ab da gehts dann direkt zum Gipfel. Der dortige Cache war auch schnell gefunden. In den letzten Stunden stellte sich heraus, dass Heike und Udo ebenfalls Geocacher sind .

Bis dahin einfach eine perfekte Tour! Nur beim Blick ins Ofental(1)  hatte ich gemischte Gefühle… Auf eine Wolkendecke zu blicken und hier und da einen anderen Gipfel zu sehen ist ja sehr schön, aber jetzt musste ich diese Wolkendecke durchsteigen um wieder nach Ramsau zu kommen.

Hochkalter 3

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Nach der verdienten Gipfelrast trennten sich dann unsere Wege. Während die anderen wieder zurück zur Blaueishütte kletterten (was die bessere Idee war) lief ich ins Ofental. Nach einigen Höhenmetern klettern wurde es mehr und mehr geröllig und langsam stieg ich in den Nebel.

Da mir das Laufen in den Rinnen zu gefährlich erschien, bin ich ca. 40min. an den Wänden der Rinne entlanggeklettert. Das war auch gut so, denn neben einigen kleineren Steinchen kam auch ein kopfgroßer Brocken vorbei – ohne dass jemand über mir sein konnte. Irgendwo vor mir mussten noch 2 Salzburger sein. Die hatten den Gipfel ca. 10min vor mir verlassen.

Nach dieser Kletterei wurden die Wege leichter und der Nebel immer dichter. Die Wegmarkierungen waren nicht mehr zu sehen. Ein blödes Gefühl. Auf der Suche nach den roten Punkten ists dann passiert – nicht genau hingeguckt und ZACK! umgeknickt. Da musste ich mich erstmal hinsetzen. Ein stechender Schmerz im rechten Knöchel. Erstmal was trinken und Ruhe bewahren.

Spätestens jetzt war mir der Spass am fotografieren vergangen. Deshalb gibts auch keine Bilder vom Abstieg. Erst hatte ich keine Hand frei und dann das…

Kein Handyempfang, dicker Nebel, Helibergung fällt also aus. Also wieder hingestellt. Die Schmerzen haben etwas nachgelassen, draufstellen geht. Also weiter gehen – erstmal aus dem Nebel raus. Aber wo sind die roten Punkte??? Dann hörte ich Schritte ca. 30m vor mir – die Salzburger! Die waren grade dabei ihre Stöcke auszupacken. Ich habe mich dann einfach drangehängt und versucht das Tempo zu halten. Nachdem wir einige Schneefelder überwunden hatten, wurde der Nebel dann langsam etwas lichter. Ich hab dann doch mal ein Foto gemacht .

Alles in allem eine geniale Tour. Danke an meine Begleiter zum Gipfel.

2 Tage später gings dann an der Schärtenspitze weiter.

Gesamtstrecke: 21558 m
Gesamtanstieg: 2158 m

Wettersteinspitze 2297m

Auf dem Rückweg aus dem Stubaital haben wir noch mal im Wetterstein Station gemacht.

Hierhin hat uns schon unsere erste Tour im ersten Männerurlaub geführt. Damals kamen wir aber erst Nachmittags in Elmau an. Wir hatten auch keine echte Erfahrung im Bergsteigen. So war die erste Tour schon am Ferchensee zu Ende.

Anders dieses Jahr. Da 2011 das Wetter eher unbeständig war, mussten wir unsere Touren von Tag zu Tag planen. Gegen Ende der Urlaubswoche schien das Wetter besser zu werden. Also machten wir den Plan, den Rückweg mit einem Gipfel zu versüßen.

Gesagt getan – Als wir am Parkplatz in Mittenwald ankamen, fuhr der Bus zum Ferchensee gerade ab, natürlich ohne uns… Also wieder rein ins Auto und dem Bus hinterher. In der Nähe des Schützenhauses haben wir den Wagen geparkt und sind zu Fuß weiter. Erst Richtung Ferchensee, dann weiter zum Abzweig Karwendelspitze. Jetzt wird’s steiler. Durch Bäume und Büsche geht’s bergauf – bis zum Schotterfeld welches am rechten Rand umgangen wird. Dann verläuft der Pfad an der Felswand entlang. Hier trafen wir die einzigen Wanderer am heutigen Tag. Mal einfach mal schwieriger gewinnen wir stetig an Höhe bis wir plötzlich auf dem Gamsanger stehen.

Gesamtstrecke: 16497 m
Gesamtanstieg: 1555 m

vom Nebelhorn zum Rubihorn

Dieses Jahr bin ich endlich mal auf das Rubihorn gekommen. Seit ca. 11 Jahren wohnen Freunde in Oberstdorf und nach jedem Besuch denke ich bei mir, aber nächstes mal – da klappt’s.

Leider war die Urlaubszeit mit der Familie wie immer zu kurz bemessen, aber einen halben Tag zur freien Verfügung konnte ich abzwacken. Das Wetter war perfekt gemeldet. Also morgens um 9:00 Uhr zur Bahn und erst mal angestanden. Um kurz vor 10:00 stand ich dann auf dem Grat Richtung Rubihorn. Erstmal die Ausrüstung gecheckt – ist ja keine Kletter- sondern eher eine Wandertour. Also Fotoapparat an den Hüftgurt und los. Erst gehts mal steil bergab. Da dieser Weg nicht gewartet wird, waren auch keine Schilder vorhanden. Der Weg zum Gaisfußhorn ist beschrieben, führt aber nicht über den Grat, sondern eine Etage tiefer entlang der Flanke.

Ich ging also so vor mich hin und dachte – ob das wohl richtig ist… Als ich mich nach einiger Zeit Richtung Nebelhorn umsah war der Point of no return längst überschritten. Der Pfad führt mal hoch mal runter immer weiter dem Gaisfuß entgegen. Kurz vor dem Joch, wo der Pfad vom Nebelhorn und vom oberen Gaisalpsee sich treffen, beginnt man plötzlich zu klettern. Nicht schwer und nicht weit aber total überraschend.

So plötzlich wie der Pfad zur Kletterpartie wurde steht man auch wieder auf einer Wiese. Der Gaisfuß. Noch einige Meter bergauf und man hat die Hälfte der Strecke zum Rubihorn auch schon geschafft. Hin und wieder fotografierend zog ich weiter. Bisher war nichts wirklich abschreckendes auf der Strecke gewesen. Ich machte mir dennoch die ganze Zeit etwas Gedanken über den weiteren Streckenverlauf.

Dafür hatte ich natürlich auch einen Grund. NATÜRLICH bin ich vor der Tour ins Haus der Berge marschiert um mich nach dem Zustand des Weges zu erkundigen. Von da wurde ich ins Oberstdorfhaus geschickt – dort kann man mir alles genau erklären. Der Mitarbeiter der Fremdenverkehrsbüros machte große Augen. Der wird doch gar nicht mehr gewartet. Ui – ja da ist eine Leiter und ein loses Stück Seil. Aber in welchem Zustand… *achselzucken*. Na wenn sie den Weg überhaupt noch finden… Naja hab mir dann Bilder von der Tour angeguckt und ein 5m Seil mitgenommen.

Der Aufstieg zum Gaisalphorn ist dann schon wieder etwas anstrengender und schmaler. Der Gipfel wurde schon mit einer Gruppe Soldaten und ca. 10.000.000 fliegender Ameisen bevölkert. Von hier hat man einen tollen Blick über den bisherigen und den folgenden Wegverlauf. Etwas abseits der Ameisen habe ich dann meine Brotzeit gemacht. Zwischen hier und dem Rubihorn liegt das „dramatische“ Stück welches nicht mehr gewartet wird. Die Menschenmassen die vom unteren Gaisalpsee zum Rubihon pilgerten, waren auch gut zu sehen. Alle gingen zum Rubihorn – keiner hierher… Naja, im Notfall hätte ich halt mein 5m Seil geopfert. Also weiter. Die Klettersteigstelle war auch schnell erreicht.

Das Seil hätte ich mir sparen können. Die Leiter ist in einwandfreien Zustand (und hält bestimmt noch 10 Jahre) das lose Seil ist insgesamt 2m lang… es ginge also auch ohne Seil. Aber auch das übersteht die nächsten 10 Jahre noch ohne Wartung.

Erleichtert und fotografierend ging ich weiter dem letzten Anstieg entgegen. Deutlich schneller als erwartet stand ich plötzlich oben. 11:50Uhr das 11-Jahres-Ziel war erreicht. Natürlich waren am Gipfel mit dem Kreuz nur noch Stehplätze frei. Ich ging weiter zum eigentlichen Gipfel – kein Mensch weit und breit. Aber weitere 10.000.000 Ameisen die sich Flug-bereit machten. Ich hockte mich also irgendwo dazwischen. Machte eine größere Pause und stieg dann ab zum unteren Gaisalpsee. Ab hier ists dann ja auch nur noch ein Spazierweg zur Gaisalpe. Hier hatte ich mich mit dem Rest der Familie verabredet. Es war 14:10Uhr und geplant war 15:00Uhr. Die Wartezeit habe ich dann bei Erbsensuppe und Radler verbracht.

Gesamtstrecke: 8138 m
Gesamtanstieg: 465 m

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