Schlagwort: Allgäu

Großer Widderstein 2558m

Ein Tag mit besserem Wetter dieses Jahr… Der 2.8.2011.

Gestartet sind wir in Baad(1230m) und liefen zügig der Bärgunthütte(1391m) entgegen als Sabine um die Ecke bog und uns bat, den Spiegel auszuklappen… „Goldschatz“ hat dann alles Bestens erledigt.

Nach der Hütte dann durch den Wald zum Hochalppaß (1938m). Der Weg ist recht abwechslungsreich. Erst am Bach entlang zur Hütte, dann durch Wald und schliesslich über Wiesen. Unterhalb des Hochalpsees auf ca. 2000m machten wir eine Pause an der kleinen Hütte mit einem Jogurtdrink. Der Einstieg zum Gipfel liegt auf ca. 2100m. Jetzt sinds noch ca. 400Hm zum Gipfel. Die haben es aber in sich! Besonders wenn viel los ist. Steile Felsbänder mit Schotter bedeckt sind eine Herausforderung. Einmal mussten wir tatsächlich die Beine in die Hand nehmen da ein fußballgroßer Stein von oben kam. Da helfen und auch unsere Helme nicht mehr.

Oben am Gipfel kam uns ein einsamer Bergsteiger entgegen bei dessen Schuh sich die Sohle gelöst hatte. Ich hab ihm dann was von meiner Reepschnur zum Festbinden abgegeben. Während der Gipfelrast wurden wir dann noch um einen Schluck Wasser gebeten (Ich glaub ich mach da oben einen Kiosk auf). Die folgende Gipfelrast bot schöne Ausblicke in alle Richtungen, nur alleine waren wir natürlich nicht. Der Abstieg verläuft auf gleichem Wege bis zum Einstieg auf 2100m und war problemloser und schneller als erwartet. Die nächste Station auf unserer Umrundung war die Widdersteinhütte. Auf dem Weg dorthin trafen wir den „fast sohlenlosen Wanderer“ wieder. Er hats also geschafft… Ein Stück weiter kam uns auch der „nicht mehr dehydrierte“ Kollege entgegen . Nach einer Abkühlung an der Hütte liefen wir weiter über Wiesen zur Obergemstelalpe (1694m). Da saß auch schon die nächste Wanderin ganz ohne Sohle – da half auch keine Schur mehr… Ihr Mann meinte „das geht schon“ naja… waren ja auch nicht seine Schuhe . 300Hm tiefer liegt die Untergemstelalpe – ab hier gehts auf Asphalt talauswärts wieder Richtung Baad.

Gesamtstrecke: 18414 m
Gesamtanstieg: 1534 m

vom Nebelhorn zum Rubihorn

Dieses Jahr bin ich endlich mal auf das Rubihorn gekommen. Seit ca. 11 Jahren wohnen Freunde in Oberstdorf und nach jedem Besuch denke ich bei mir, aber nächstes mal – da klappt’s.

Leider war die Urlaubszeit mit der Familie wie immer zu kurz bemessen, aber einen halben Tag zur freien Verfügung konnte ich abzwacken. Das Wetter war perfekt gemeldet. Also morgens um 9:00 Uhr zur Bahn und erst mal angestanden. Um kurz vor 10:00 stand ich dann auf dem Grat Richtung Rubihorn. Erstmal die Ausrüstung gecheckt – ist ja keine Kletter- sondern eher eine Wandertour. Also Fotoapparat an den Hüftgurt und los. Erst gehts mal steil bergab. Da dieser Weg nicht gewartet wird, waren auch keine Schilder vorhanden. Der Weg zum Gaisfußhorn ist beschrieben, führt aber nicht über den Grat, sondern eine Etage tiefer entlang der Flanke.

Ich ging also so vor mich hin und dachte – ob das wohl richtig ist… Als ich mich nach einiger Zeit Richtung Nebelhorn umsah war der Point of no return längst überschritten. Der Pfad führt mal hoch mal runter immer weiter dem Gaisfuß entgegen. Kurz vor dem Joch, wo der Pfad vom Nebelhorn und vom oberen Gaisalpsee sich treffen, beginnt man plötzlich zu klettern. Nicht schwer und nicht weit aber total überraschend.

So plötzlich wie der Pfad zur Kletterpartie wurde steht man auch wieder auf einer Wiese. Der Gaisfuß. Noch einige Meter bergauf und man hat die Hälfte der Strecke zum Rubihorn auch schon geschafft. Hin und wieder fotografierend zog ich weiter. Bisher war nichts wirklich abschreckendes auf der Strecke gewesen. Ich machte mir dennoch die ganze Zeit etwas Gedanken über den weiteren Streckenverlauf.

Dafür hatte ich natürlich auch einen Grund. NATÜRLICH bin ich vor der Tour ins Haus der Berge marschiert um mich nach dem Zustand des Weges zu erkundigen. Von da wurde ich ins Oberstdorfhaus geschickt – dort kann man mir alles genau erklären. Der Mitarbeiter der Fremdenverkehrsbüros machte große Augen. Der wird doch gar nicht mehr gewartet. Ui – ja da ist eine Leiter und ein loses Stück Seil. Aber in welchem Zustand… *achselzucken*. Na wenn sie den Weg überhaupt noch finden… Naja hab mir dann Bilder von der Tour angeguckt und ein 5m Seil mitgenommen.

Der Aufstieg zum Gaisalphorn ist dann schon wieder etwas anstrengender und schmaler. Der Gipfel wurde schon mit einer Gruppe Soldaten und ca. 10.000.000 fliegender Ameisen bevölkert. Von hier hat man einen tollen Blick über den bisherigen und den folgenden Wegverlauf. Etwas abseits der Ameisen habe ich dann meine Brotzeit gemacht. Zwischen hier und dem Rubihorn liegt das „dramatische“ Stück welches nicht mehr gewartet wird. Die Menschenmassen die vom unteren Gaisalpsee zum Rubihon pilgerten, waren auch gut zu sehen. Alle gingen zum Rubihorn – keiner hierher… Naja, im Notfall hätte ich halt mein 5m Seil geopfert. Also weiter. Die Klettersteigstelle war auch schnell erreicht.

Das Seil hätte ich mir sparen können. Die Leiter ist in einwandfreien Zustand (und hält bestimmt noch 10 Jahre) das lose Seil ist insgesamt 2m lang… es ginge also auch ohne Seil. Aber auch das übersteht die nächsten 10 Jahre noch ohne Wartung.

Erleichtert und fotografierend ging ich weiter dem letzten Anstieg entgegen. Deutlich schneller als erwartet stand ich plötzlich oben. 11:50Uhr das 11-Jahres-Ziel war erreicht. Natürlich waren am Gipfel mit dem Kreuz nur noch Stehplätze frei. Ich ging weiter zum eigentlichen Gipfel – kein Mensch weit und breit. Aber weitere 10.000.000 Ameisen die sich Flug-bereit machten. Ich hockte mich also irgendwo dazwischen. Machte eine größere Pause und stieg dann ab zum unteren Gaisalpsee. Ab hier ists dann ja auch nur noch ein Spazierweg zur Gaisalpe. Hier hatte ich mich mit dem Rest der Familie verabredet. Es war 14:10Uhr und geplant war 15:00Uhr. Die Wartezeit habe ich dann bei Erbsensuppe und Radler verbracht.

Gesamtstrecke: 8138 m
Gesamtanstieg: 465 m

Heilbronner Weg

Diese mal war ich (Thorsten) nicht mit Martin, sondern mit Georg unterwegs.

Wir wollten den Heilbronner Weg im Allgäu von der Kemptner Hütte zur Rappenseehütte begehen. Dieses Vorhaben scheiterte vor 2 Jahren an Schneefall. Damals mussten wir am 2.Tag an der Kemptner Hütte kehrt machen.

Aber 2013 war alles anders. Nach 5 Std. Autobahn wahren wir in Oberstdorf. Den Bus nach Spielmannsau hatten wir verpasst und der nächste Bus fuhr erst um 14:15Uhr. Also warteten wir im Kurpark. Als der Buss dann endlich kam, ging es auch recht schnell nach Spielmannsau.

Der Aufstieg war uns ja bekannt, das große Schneefeld in der unteren Schneeflucht kannten wir jedoch nicht. Das man anfang Juli auf 1550m über Schnee laufen muss, hat mich echt gewundert. 2011 waren wir 2 Wochen früher drann, da war aber noch nichts von Schnee zu erahnen. wir brauchten knapp 2.5Std. für den Weg. Die Begrüßung auf der Hütte war wieder ausgesprochen freundlich. (Vielen dank nochmals für Nadel und Faden. Das hat wirklich die Tour gerettet und die Socke hat gehalten). Das Wetter war nicht berauschend – aus dem Tal stiegen immer weiter Wolken auf aber es war trocken. Nach genuß von Kuchen und Radler setzten wir die obligatorische Lebensnachricht per Handy ab. Also 300m von der Hütte laufen und auf Netz hoffen. Ein kurzes Probeliegen im Bettenlager und schon war Abendessen angesagt.

Der nächste Morgen. 6:10Uhr – Strahlend blauer Himmel. Also schnell Essen und fertig machen. um 7:00Uhr gings dann los. Rauf zum Mädelejoch und dann hinter den Kratzer. Wir waren die einzigen, die diesen Weg wählten, Alle anderen Wanderer waren auf dem E5 Richtung Meran unterwegs.Unterhalb des Weges sahen wir einige junge Steinböcke die sich in der Sonne wärmten. Etwas weiter dann hoppelte ein Murmeltier über den Weg. Später , sahen wir dann noch ältere Steinböcke auf dem Grat nach dem Kratzer. Toller anblick. Jetzt folgten die ersten Schneefelder. Steil bergauf Richtung Schwarzmilzferner. Das Schneefled ging natlos in den  Ferner über, so dass wir von 9:30 bis 11:00 ununterbrochen auf Schnee unterwegs waren. Kurz vor der Bockkarscharte machten wir eine größere Pause und genossen die Aussicht, die Brote mit Salami.

Ab hier ändert sich die Charakteristik des Weges komplett. Was bis jetzt „nur“ Wandern war wurde auf einmal ein Auf und Ab. Bockkarkopf rauf, und wieder runter rüber zur Allgäuer Hochalm und rauf auf den Wilden Mann und rüber zum Steinschartenkopf. Über die Leiterbrücke und die Lange Leiter wieder runter. Alles keine schwere Kletterei aber doch komplett anders als der Weg zuvor. Nach der Leiter waren wir durch die Menge an Pfeilen und Farben etwas verwirrt und stiegen zur falschen Seite ab. Man muss also RECHTS an der Leiter vorbei und nicht links den Fels runter! Wirklich spannend sind aber die vereisten Schneefelder bergab. Kurz vor dem Heibbronner Törle z.B. Ein Fehltritt und man kann sich das Abendessen sparen. Der Abstieg zur Rappenseehütte führt dann auch wieder über ein größeres Schneefeld welches aber glücklicher weise in der Sonne lag und deshalb auch nicht vereist war.

An der Hütte angekommen, warteten wir dann erstmal etwas in der Sonne bis die Rezeption auf macht. Hier leisteten wir uns dann zwei Betten in einem 4Bett Zimmer. Gefolgt von Sachen wegpacken und die Knochen auf der Terrasse entspannen. T-Mobile Kunden können aus der Hütte telefonieren die anderen müssen auf den Hügel vor der Hütte.

Gesamtstrecke: 36418 m
Gesamtanstieg: 2170 m

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